Archiv für Juni 2007

Das Dorf

Wenn wir die ganze Menschheit auf ein Dorf von 100 Einwohner reduzieren, dabei aber auf die Proportionen aller bestehenden Völker achten würden, wäre dieses Dorf so zusammengestellt:

57 wären Asiaten, 21 Europäer, 14 Amerikaner (Nord u. Süd) und 8 Afrikaner
52 wären Frauen und 48 Männer
70 wären Nicht-Weiße und 30 Weiße
70 wären Nicht-Christen und 30 Christen
89 wären hetero- und 11 homosexuell
6 Personen würden 59% des gesamten Reichtums besitzen und
alle 6 Personen kämen aus den USA
80 hätten keine ausreichenden Wohnverhältnisse
70 wären Analphabeten
50 wären unterernährt
1 hätte einen PC
1 hätte einen akademischen Abschluss
1 würde sterben, während 2 geboren werden

Wenn man die Welt aus dieser Sicht betrachtet, wird jedem klar, dass das Bedürfnis nach Zusammengehörigkeit, Verständnis, Akzeptanz und Bildung notwendig ist.

Denke auch darüber nach:

Falls Du heute Morgen aufgewacht bist und es Dir gut geht, bist Du glücklicher als 1 Million Menschen, welche die nächste Woche nicht erleben werden!

Falls Du nie einen Kampf des Krieges erlebt hast, nie die Einsamkeit durch Gefangenschaft, die Agonie des Gequälten, oder Hunger gespürt hast, dann bist Du glücklicher als 500 Millionen Menschen der Welt!

Falls Du in die Kirche gehen kannst, ohne die Angst, dass Dir gedroht wird, dass man Dich verhaftet oder Dich umbringt, bist Du glücklicher als 3 Milliarden Menschen der Welt!

Falls sich in Deinem Kühlschrank Essen befindet, Du angezogen bist, ein Dach über dem Kopf hast und ein Bett zum hinlegen, bist Du reicher als 75% der Einwohner dieser Welt!

Falls Du ein Konto bei der Bank hast, etwas Geld im Portemonnaie und etwas Kleingeld in einer kleinen Schachtel, gehörst Du zu 8% der wohlhabenden Menschen auf dieser Welt!

Wenn Du diesen Text liest, bist Du sogar doppelt gesegnet worden, denn: Du gehörst nicht zu den 2 Milliarden Menschen die nicht lesen können und Du hast einen PC!

Vegetarische Kost und Balisto

Dank der Bestechung mit einem Balisto aus meiner Notreserve konnte ich verhindern, dass Krankengymnastin Anja mit mir „Schlitten“ fährt (was bei dieser ausgesprochen sadistisch geprägten Berufsgruppe durchaus kein „Zuckerschlecken“ ist), weil ich den gestrigen Termin verschlafen hatte. Wir haben uns stattdessen auf ein harmloses Eingangsgespräch geeinigt, an dessen Ende meine Teilnahme an der Nordic Walking Gruppe fest stand.

Beim Mittagessen schien sich Tisch 10 kollektiv für vegetarische Kost entschieden zu haben. Für einen kurzen Moment war ich tatsächlich etwas irritiert. Bis ich den wirklichen Grund erfuhr: In zwei Fällen waren meine Tischnachbarn lediglich in Sorge um ihr bis dahin „unbeflecktes“ Hemd. Ach so, deshalb. Voller Optimismus orderte ich also ohne jedgliche Gewissensbisse meine Spaghetti Bolognese. Gut, dass ich einen roten Pulli anhatte.

In einem Forum habe ich gestern nacht erfahren, dass man mein Medikament mittlerweile sogar bis zu 30 Tagen ungekühlt aufbewahren kann. Diese Information stand offensichtich in einem E-Mail-Newsletters des Herstellers. Das dumme ist nur, dass ich den gar nicht beziehe. Meine Apotheke allerdings auch nicht. Denn die liefern die Spritzen immer noch in der Kühltasche.

Ich gebe es zu: Heute habe ich auch gedrückt. Aber die Aufzugtüren gehen so wirklich schneller zu.

Der zweite Tag begann wenig vielversprechend …

Meinen ersten Termin habe ich gleich mal verschlafen. Um 8 Uhr wurde ich durch eine Schwester geweckt. Habe da wohl einen klitzekleinen Fehler bei der Programmierung meines Handys gemacht.

Vielleicht nutze ich die hier Zeit auch dazu, um etwas früher ins Bett zu gehen? Dann endet die Arbeit am Blog eben schon um 22 Uhr – spätestens ab morgen.

Der Therapieplan, der nach dem Frühstück an der Tür hing, wird zunehmend voller. Vor der morgigen „Kunsttherapie“ graut mir schon jetzt.

Eben hatte ich meine erste Visite durch den Leiter der Klinik, Herrn Dr. Flachenecker, der mich zum AMSEL-Aktionstag am 20. Juli nach Stuttgart eingeladen hat. Besonders sympathisch: Er ist ebenfalls Franke, wenn auch kein Nürnberger.

Nachdem es heute Vormittag geschüttet hat wie aus Kübeln, kam am Nachmittag wenigstens ab und zu die Sonne raus. Und was sagt das jetzt bitteschön über das Wetter der kommenden sieben Wochen aus?

Das Highlight war heue zweifellos die abendliche Gesprächsrunde mit der Hauspfarrerin zum Thema „Vergeben“. Viele neue Erkenntnisse und Einsichten, die sehr bereichernd waren.

Mein Vorrat an Süßigkeiten neigt sich schon wieder dem Ende entgegen. Ich glaube, ich werde anfangen zu laufen. Jawohl, ab morgen jogge ich durch den Kurpark. Wenigstens 5 Minuten sollte ich doch irgendwie hinbekommen.

Obwohl? Eben, auf dem Weg nach draußen, hatte ich den folgenden Dialog mit einem Rollifahrer.

ER: „Und? Auch Patient?“
ICH: „Ja.“
ER: „Was hamma?“
ICH: „MS“
ER: „Aber man sieht ja gar nix.“
ICH: „Stimmt. Ich schäm mich auch schon fast.“

ENDE

Mein erster Tag in der Kurklinik

Aufnahme: kurz und schmerzlos – Allgemeine Ratlosigkeit: Was macht man mit einem Kurgast, dem es rundum gut geht? Fast habe ich ein schlechtes Gewissen. Es wird sich schon noch was finden.

 

Tatsächlich sind doch weit über die Hälfte der Leute hier in Ihrer Mobilität deutlich eingeschränkt. Rollstühle und Gehilfen sind stark verbreitet. Was für einen Neu-Erkrankten, als der ich auch nach zwei Jahren noch gelte, ehrlich gesagt natürlich immer auch ein gewisser Schock-Effekt ist.

 

Viel amüsanter ist dagegen die Tatsache, dass ich schon wieder zwei Leute im Fahrstuhl getroffen habe, die mir ein interessantes Phänomen bestätigt haben: Bei chronischer Ungeduld neigt man – teilweise sogar mehrfach – dazu, hektisch auf das Symbol zum Schließen der Tür zu drücken. Dabei geht es so keineswegs schneller.

 

Bis jetzt kenne ich nur Jürgen, einen Schlaganfallpatienten, der ebenfalls heute eingetroffen ist. Sein Schlaganfall ereignete sich, als er sich nach seiner heruntergefallenen Zigarette gebückt hatte. Wenn das kein Zeichen ist?!

 

Ansonsten war heute alles verregnet, das Städtchen Wildbad scheint reichlich ausgestorben zu sein. Hätte ich meine Fußballschuhe mitgebracht, würde ich schon mal der örtlichen Alt Herren-Mannschaft einen Besuch abstatten. In der Stadt sind mir bereits zwei entsprechend gekennzeichnete Trainingsanzüge samt Inhalt begegnet.

 

Gut, dass ich mich sicherheitshalber im Drogeriemarkt mit einigen Süßigkeiten eingedeckt habe. So kann ich mich noch etwas stärken, für mein volles Programm ab morgen früh.

 

Und: Man hat tatsächlich W-LAN auf dem Zimmer …

Das Team

Dienstag, 26. Mai 2007

07:39 Uhr – Wochenprotokoll:

Die Pressemitteilung zum Blogstart habe ich noch einmal überarbeitet. Das Ergebnis ist eine erste E-Mail von einer Redakteurin unserer regionalen Tageszeitung, Sie möchte einen Termin mit mir vereinbaren, sobald ich aus der Kur zurück bin. Was aus den anderen vielversprechenden Telefonaten mit Redakteuren wurde, weiß ich bislang nicht. Vielleicht rufe ich noch mal an. Aber zuvor werde ich mit einer PR-Beraterin sprechen.

Angelika sendet mir eine Mail mit den Textkorrekturen für zwei Flyer: Sie sollen Coaches und Klienten kurz und prägnant darüber informieren, was wir tun. Ich leite die Texte direkt an Bernd weitergeleitet, der jetzt drei Wochen Zeit hat, aus dem Rohmaterial entsprechende Entwürfe zu fertigen.

Das Büro von Dr. Knoblauch kommt auf mich zu, um zwei Meet-The-Mentor-Workshops zum Thema Effektiv bessere Ergebnisse“ am Tag der Gelassenheit 2008 anzufragen. Ich sage direkt zu und erstelle einen kurzen Zweiteiler für die Ausschreibung. Der Tag der Gelasssenheit Ende März jeden Jahres in Ulm ist eine tolle Gelegenheit, seine Arbeit zu präsentieren, zu der regelmässig über 1.000 Besucher erwartet werden. Vielleicht werde ich dort sogar einen Ausstellungsstand belegen?

Achtung Gewinnspiel: Unter allen Kommentaren auf dieses Posting vergebe ich kostenfrei eine Eintrittskarte (Der Rechtsweg ist allerdings völlig ausgeschlossen und absolut subjektiv: Ich nehme einfach den Kommentar, der mir am besten gefällt.)

Gestern habe ich die letzen Details des Lizenzvertrages und der Leistungsbeschreibung mit meinem Freund und Rechtsanwalt Matthias abgestimmt. Danach ging es weiter, um Frau Adam als Projektmanagerin für uns zu gewinnen. Ihre enorme Erfahrung in der Pharmaindustrie könnte für uns noch äußerst wichtig werden.

Jetzt werde ich noch letzte Details mit meiner Sekretärin besprechen, bevor ich mich auf den Weg nach Bad Wildbad mache. Michaela ist ein Traum: Es gibt niemanden, der schneller und zuverlässiger arbeitet und gleichzeitig so loyal ist. Ich bezeichne Sie oft als mein Gedächtnis und wüsste nicht, was ich ohne Sie täte. Es war ein echter Glückstag, als sie sich im Oktober vor zwei Jahren bei mir beworben hat.

Ich werde mal eine Site mit dem Projekt-Team einstellen, damit ihr seht, von wem jeweils die Rede ist.

Übrigens: Das Endspiel meines Footballteams ging verdient verloren.

Countdown für meine erste Kur

Zugegeben: Langsam werde ich doch etwas nervös. Meine erste Kur steht unmittelbar bevor! Am 26. Juni geht´s los in Richtung Bad Wildbad, in den Quellenhof.

Kennen gelernt habe ich das Haus über einen AMSEL-Aktionstag. Die Dame, die dort einen Vortrag hielt, war so überzeugend, dass es mir sogar gelang, meine Krankenkasse dazu zu veranlassen, die Kur von Bad Krotzingen nach Bad Wildbad zu verlegen – beides weniger als 100 km von meinem Wohnort entfernt.

Bad Wildbad

Ich kann mich allerdings an keinen Zeitraum zurück erinnern, an dem ich schon einmal ganze drei Wochen von meiner Familie getrennt war. Naja, es gab zwei Mutter-Kind-Kuren. Aber da war ich wenigstens zuhause und konnte mich ganz der Arbeit widmen. Diesmal läuft es anders.

Deshalb war die erste Frage, die ich meinem Neurologen gestellt habe, ob ich denn wenigstens meinen Laptop mitnehmen kann? Drei Wochen ohne Arbeit? Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie einem dabei nicht die Decke auf den Kopf fallen soll. Dazu habe ich viel zu viel Spaß an meinem Job. Aber in letzter Zeit war es doch ein bisschen viel …

Und so umgibt mich mittlerweile eine Mischung aus Vorfreude und Nervosität. Ich werde an dieser Stelle darüber berichten, durch welche Gefühle dieser Zustand vor Ort abgelöst wird. Man hat doch W-LAN auf dem Zimmer, oder?

Woche 2.0

Dienstag, 19. Juni 2007

23:56 Uhr – Wochenprotokoll:

Woche 2.0 ist vorbei und in genau sieben Tagen steht mein erster dreiwöchiger Kuraufenthalt an.

Wenn ich meine To Do – Liste für diese Woche betrachte, ist die Kur alles in allem bereits so nah, dass ich sie am liebsten noch einmal verschieben möchte. Andererseits sind die Tage unmittelbar vor und nach einem Urlaub häufig am produktivsten, findet ihr nicht? Plötzlich ist innerhalb kürzester Zeit alles organisiert: Es wird ohne zu zögern delegiert, wer die Tiere füttert, die Blumen gießt und den Briefkasten leert. Das Bargeld wurde rechtzeitig besorgt und vielleicht sogar gewechselt, der Pass ist verlängert, die Impfungen auf den neuesten Stand gebracht. Die wichtigsten Leute sind unterrichtet und alle anstehende Aufgaben verteilt. Entscheidende Projekte wurden vorher noch zu Ende gebracht und E-Mails beantwortet, bevor man die Abwesenheitsschaltung aktiviert und den Anrufbeantworter neu besprochen hat. Alles läuft höchst effizient ab – einfach weil es muss.

Deshalb habe ich auch in dieser Woche wieder einiges auf der Agenda. Aber der Reihe nach:

Ein lieber Freund, Berater, Klient und Teilnehmer (in dieser Reihenfolge, lieber Bernd) ist Inhaber einer enorm kreativen und flexiblen Werbeagentur in Hannover, der ich unter anderem den schönen Himmel dieses Blogs verdanke.

In der vergangenen Woche habe ich auch das Motiv für die Life Coaching-Kampagne erhalten und bin wirklich begeistert. Es hat einige telefonischen Diskussionen gegeben, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen, was meint ihr?

taxi.jpg

Außerdem arbeite ich an einer Ausschreibung für einen Impuls-Vortrag zum Thema „MS als Chance“ für Treffen von Kontaktgruppen, Aktionstage oder andere Anlässe, in denen ich mein Wissen mit anderen Betroffenen teilen will. Und es gibt zahlreiche mentale Strategien, die ich bereits lange vor meiner Erkrankung in Motivationsseminaren weitergegeben habe, die sich gerade jetzt auszahlen. Mal sehen, wie ich hier am besten vorgehe und ob sich einige interessierte Organisatoren finden?

Und schließlich hatte ich ein tolles Telefonat mit einer interessanten Dame, auf dessen Fortsetzung ich mich bereits sehr freue, weil ich hoffe, mit ihr einen richtigen Profi in Sachen PR für unser Projekt gewinnen zu können.

Das Wochenende allerdings gehörte dann ganz dem American Football. Gemeinsam mit meinem sechsjährigen Sohn und seiner Mum konnten wir dabei sein, als mein Lieblingsteam sich auf den letzten Drücker für das Finale, den World Bowl XV am kommenden Samstag in Frankfurt, qualifizieren konnte. So ein Footballspiel muss man mal erlebt haben, ein echtes Highlight für die ganze Familie. Der Countdown zum Saisonhöhepunkt läuft und ich bin schon mächtig aufgeregt.

Das Ergebnis erfahrt ihr dann am kommenden Montag, bevor ich aufbreche zu neuen Abenteuern …

Die beiden Frösche

Die beiden Frösche

Zwei Frösche, deren Tümpel die heiße Sommersonne ausgetrocknet hatte, gingen auf die Wanderschaft. Gegen Abend kamen sie in die Kammer eines Bauernhofs und fanden dort eine große Schüssel Milch vor, die zum Abrahmen aufgestellt worden war. Sie hüpften sogleich hinein und ließen es sich schmecken.

Als sie ihren Durst gestillt hatten und wieder ins Freie wollten, konnten sie es nicht: die glatte Wand der Schüssel war nicht zu bezwingen, und sie rutschten immer wieder in die Milch zurück.

Viele Stunden mühten sie sich nun vergeblich ab, und ihre Schenkel wurden allmählich immer matter. Da quakte der eine Frosch: »Alles Strampeln ist umsonst, das Schicksal ist gegen uns, ich geb´s auf!« Er machte keine Bewegung mehr, glitt auf den Boden des Gefäßes und ertrank.

Sein Gefährte aber kämpfte verzweifelt weiter bis tief in die Nacht hinein. Da fühlte er den ersten festen Butterbrocken unter seinen Füßen, er stieß sich mit letzter Kraft ab und war im Freien.

Quelle: Aesop (um 550 v. Chr) / Griechischer Sklave und Fabeldichter

Der Start

Sonntag, 10. Juni 2007

 10:14 Uhr – Vorwort:

Der erste Eintrag in mein Logbuch. Ausgerechnet an einem Sonntag. Aber ich habe den Start ganz bewusst auf das heutige Datum gelegt. Denn auf den Tag genau heute vor zwei Jahren wurde ich mit der Diagnose Multiple Sklerose konfrontiert. Meine Gedanken und Gefühle unmittelbar danach beschreibe ich an anderer Stelle auf diesen Seiten.

Aber in diesem Logbuch will ich den Blick nach vorne richten und die Entwicklung des Projektes Life Coaching schildern, das nicht nur meine Zukunft, sondern auch die anderer, von dieser Krankheit betroffener Menschen positiv beeinflussen soll. Woche für Woche werdet ihr deshalb an dieser Stelle erfahren, welche Schritte ich auf meinem Weg zurücklegen konnte. Aber künftig wird dies an einem anderen Tag erfolgen. Den Sonntag gönne ich mir als freien Tag. Ab nächster Woche …

10:43 Uhr – Bestandsaufnahme:

Ursprünglich entstand Life Coaching bereits vor zwei Jahren. Damals hatte ich gemeinsam mit einem Seminarteilnehmer die Idee, anderen Teilnehmern eine Antwort auf folgende Fragen am Ende meiner Seminare zu liefern:

a. Wie kann ich die erlernten Inhalte dauerhaft in mein Leben integrieren?
b. Welche Möglichkeiten habe ich, selbst in der Weiterbildungsbranche tätig zu werden?

Für die Beantwortung der ersten Frage lag der Begriff Coaching natürlich auf der Hand. Was mich störte, war die fast schon inflationäre Ausbreitung dieses Begriffes. Kaum ein Trainer, der nicht auch Coach mit auf seine Visitenkarte druckte.

Mir war klar, dass ein solches Coaching sich nicht auf den Bereich der Motivation beschränken durfte, sondern ganzheitlich ausgelegt sein musste. Aus Gründen der Effektivität war es unser Ziel, das ganze als Telefon-Coaching auszurichten. Zunächst hatten wir erwogen, ein ähnliches System aus den Vereinigten Staaten in Lizenz zu nehmen. Allerdings waren die gebotenen Inhalte für den deutschen Markt schlichtweg zu dünn.

In der Zwischenzeit ist viel passiert: Es gibt 26 Wochen-Module und 25 ausgebildete Life Coaches.

Aber die Reise hat erst begonnen …

11:12 Uhr – Wochenprotokoll:

In der vergangenen Woche hatte ich nur wenig Zeit für mein Projekt. Nachdem ich vergangenen Sonntag von einem offenen Produktivitätsseminar aus der Schweiz zurückgekehrt war, hatte ich am Montag doch relativ wenig Energie für andere Dinge. Nach drei Tagen Präsenztraining mit acht Teilnehmern ist der Akku erst einmal leer. Also kümmerte ich mich um das Auspacken der Sachen, habe einige Foto-CDs gebrannt, die ich an die Teilnehmern verschicken werde und noch einen meiner Kunden besucht, um einige Personalfragen in seiner Firma mit ihm zu besprechen. Abends war mein Highlight die erste Tennisstunde meines Lebens. Es lief überraschend gut und ich bin begeistert. Sicher werde ich jetzt in der fussballfreien Zeit einige Stunden darauf verwenden. Mal sehen, ob sich ein Tennispartner findet?

Geschäftlich ging es in den darauffolgenden Tagen heiss her: Besonders bei meinem ersten Versuch einer Kontaktaufnahme mit anderen MS-Betroffenen über die gängigen Foren schlugen die Wellen hoch. Ohne Böses im Schilde zu führen, dachte ich, es sei ein guter Weg über die bekanntesten Foren einige Unterstützung zu erhalten. Weit gefehlt. Es entbrannte ein Sturm der Entrüstung: „Werbung, Quatsch, unseriös … “ so lautetete größtenteils das Urteil der Communities. Viele hatten meinen Blog bereits vor seinem offiziellen Start besucht, nur den Link auf meine Standard-Website vorgefunden und sich so ein vorschnelles Urteil gebildet.

Aber nachdem ich einen ganzen weiteren Tag am Telefon verbracht habe, konnte ich einige wertvolle Tipps darüber verbuchen, wie das so zu laufen hat in den Foren. „Da kann man nicht einfach so reinspazieren ohne Guten Tag zu sagen“, durfte ich von der Online-Moderatorin des von Bayer betriebenen Online-Portals erfahren. Ach so, ok – dann also nochmal von vorn. Es gibt noch einiges an Hausaufgaben zu machen und bei der Gelegenheit einige Wogen zu glätten. Aber wenigstens weiß ich inzwischen, was eine Nickpage ist.

Die Arbeitswoche hatte dann aber doch noch einen versöhnlichen Ausgang: Es gab einige sehr konstruktive Telefonate mit Pressestellen relevanter Organistationen, die Interesse an meinem Projekt signalisiert haben. Mal sehen, wie es hier weitergeht?

Vorgestern habe ich abends noch einen schönen Platz auf der Terasse entdeckt, der sich ideal dazu eignet, um sich mit einem Glas Latte Macchiatto (wie schreibt man das?) dorthin zurück zu ziehen und Kraft zu tanken. Ich glaube, dahin sollte ich öfter mal flüchten. Vielleicht stelle ich nächste Woche einen Schnappschuß ein …

Den krönenden Abschluss meiner ersten Logbuch-Eintragung bildete dann ein Kinobesuch mit Freunden. Nachdem ich mich weigerte, meine Freundin in den dritten Teil einer Piratenschlacht mit dem Untertitel „Das Ende der Welt“ (wer will das schon erleben?) zu begleiten, einigte man sich auf eine Trennung auf Überlänge: Die Mädfels amüsierten sich mit Jonny Depp während mein Freund und ich einen phantastischen Thriller mit Anthony Hopkins sahen: „Das perfekte Verbrechen“ Uneingeschränkt empfehlenswert!

Allerdings kam ich so früh nach Hause (gegen halb vier), dass ich jetzt lansgsam Schluss mache, um mich noch etwas zu erholen.

Das war´s für die erste Woche. Ich freue mich auf Euer Feedback. Wir hören oder lesen uns …

Martin

Folge Deinem Herzen

Eine wunderbare Rede

des Unternehmers Steve Jobs

für die Absolventen der Stanford Universität im Jahr 2005

(daher naheliegenderweise in englischer Sprache)


Juni 2007
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